Kürzlich erreichte uns folgende Nachricht:
„Liebes Oekofaktum-Team, Könnt ihr mir ehrlich sagen, wie es zu dem fast identischen Stuhl und Tisch der Firma XX oder der Firma YY kommt?
Lasst ihr alle irgendwo gemeinsam produzieren?
Eure Preise sind verglichen mit dem anderen beiden ziemlich zum Staunen, findet ihr nicht!?“
Da ich mich mit diesem Thema seit einiger Zeit bereits intensiv beschäftigt hatte, kam mir die Frage sehr gelegen. Und so habe ich geantwortet:
„Vielen Dank für deine Nachricht und Anfrage!
Ich freue mich sehr über deine Frage und darauf antworten zu dürfen, denn deine Verwunderung ist natürlich völlig verständlich. Zudem treibt mich das Thema seit einiger Zeit stark um, denn was hier läuft, ist echt Irrsinn! Zumindest wenn man eine gewisse Einstellung zu Mensch, Erde und Natur hat!!!
Es gibt sehr viel dazu zu sagen.
Der Stuhl XX wird aus deutschem Buchenholz (!!) in China produziert und wieder hier auf den Markt geworfen. Die Firma „XX“ wurde inzwischen von der Firma „YY“ (alteingesessene Manufaktur für Baumwollzelte am Zürichsee) übernommen, die aber ihrerseits von dem Konzern „ZZ“ (Schweiz) übernommen wurde. Dies mein aktueller Kenntnisstand. Angeblich gab es bei „ZZ“ Überlegungen künftig in Pakistan zu produzieren, unter dem Vorwand, dass es ja in der Schweiz keine Rohstoffe mehr gäbe.“
(Inzwischen weiß ich, dass „ZZ“ zu 51% seit einigen Jahren einem koreanischen Outdoor-Produzenten gehört, der nach und nach erfolgreich den europäischen Markt erobert).
„Unsere Kampiermöbel sind alle von uns in Deutschland hergestellt und in der Qualität sehr viel höher. Die hochwertigen Edelstahlbeschläge sind z.B. geschraubt und nicht genietet. Unser Tisch hat eine andere und vielseitigere Bauart und ist unser eigener Entwurf. (Der Stuhl ist ja ein alter Designklassiker, deswegen so ähnlich). Wir beziehen unsere Leisten aus Esche und Eiche von einer Behinderteneinrichtung in Oberbayern, die Beschläge aus Edelstahl (nicht verzinktes Blech!) lassen wir für uns in einer umliegenden Firma produzieren. Alles andere machen wir mit viel Freude und dem Anspruch an Langlebigkeit selbst… „
Über die Antwort der Kundin habe ich mich dann sehr gefreut:
Liebe Jutta,
vielen Dank für deine umfangreiche und sehr informative Antwort! Es ist schön zu hören und zu spüren, dass es trotz dieser traurigen Entwicklungen in solchen Bereichen noch kleine Firmen mit Idealen und Wertvorstellungen gibt.
Ich bin sehr interessiert an euren hübschen Stühlen und dem Tisch.
Aktuell bin ich im Urlaub auf Wanderschaft, greife aber gerne im Juni irgendwann zum Telefon und melde mich, um nochmal kurz mit dir darüber zu plaudern.
Herzliche Grüße…