Kampierstuhl

Als wir dann zufällig eines Tages einen alten Faltstuhl aus Holz mit Segeltuchsitzfläche, ein Dachbodenfund wie uns damals gesagt wurde, entdeckten, waren wir gleich hin und weg. Wir hatten bereits geraume Zeit verzweifelt nach einer schönen, mobilen und leichten Sitzgelegenheit gesucht. Ursprünglich wollten wir den Stuhl nur für den Eigengebrauch nachbauen, aber dann dachten wir, dass andere womöglich auch gerne davon profitieren möchten.

Was wir nicht wussten ist, welch altes Patent wir da in den Händen hielten. Wir konnten uns zwar eigentlich nicht vorstellen, dass es sich bei diesem tollen Design nicht um etwas allseits Bekanntes handelt, aber niemand den wir kannten hatte den Stuhl je zuvor gesehen. Bis uns irgendwann ein Freund erzählte, dass er einen ebensolchen Stuhl in den 80er Jahren in seinem Besitz hatte. Mehr wusste er darüber nicht. Es brauchte dann merkwürdigerweise nochmals einige Monate, um dahinter zu kommen, mit welchem Klassiker wir es da zu tun haben.

Dann erfuhren wir: das Original unseres Stuhles stammt aus dem Jahre 1881 und ist eine Erfindung des englischen Ingenieurs John Beverly Fenby. Der Fenby folding chair wurde später bekannt unter dem Namen Tripolina, nachdem er in Tripolis, Libyen, für den italienischen Markt als stabiler Campingstuhl hergestellt wurde.

Nachzulesen ist, dass er sogar als Vorläufer, bzw. Inspirationsquelle für den viel bekannteren Butterfly Chair (auch BKF Chair) gilt. Komischerweise hat aber nur der Butterfly Chair bisher großen Ruhm erlangt, während dessen Inspirationsquelle weitestgehend unbekannt blieb.

Wir freuen uns, dass es uns möglich ist, den Stuhl komplett hier in Bayern aus hochwertigen Materialien fertigen zu können.
Unser Kampierstuhl besteht aus geölten Eicheleisten und Edelstahlbeschlägen. Als Sitzfläche dient ein schweres Segeltuch aus Baumwolle, bzw. Leinen/Baumwolle, welches an den Ecken mit biozertifiziertem Echtleder vom Rind verstärkt ist.

Die Eicheleisten werden für uns in der Schreinerei einer nahegelegenen Behinderteneinrichtung angefertigt. Die Edelstahlbeschläge lassen wir in einem Betrieb im Chiemgau produzieren. Echten Seltenheitswert hat unser schweres Leinen/Baumwollgewebe. Dieser sog. „Prügel“ wird noch in Deutschland hergestellt. Das Baumwollsegeltuch beziehen wir von einem Lieferanten aus Sachsen, der Stoff selbst wird in Italien gefertigt.
Das Leder kommt ausschließlich aus Süddeutschland und ist biozertifiziert.
Die Sitzflächen werden in unserem Atelier gefertigt.
Leider war es uns bisher nicht möglich, biozertifizierte Stoffe in dieser schweren, stabilen Qualität zu bekommen.